Sprachen.ZUR VOLKSKUNDE. XLIII Mundarten,
in
Assam
54
Sprachen
und
120
Mundarten,
in
Nieder-
bengalen
60
Sprachen
und
124
Mundarten
festgestellt
hat,
deren
größter
Teil
allerdings
nicht-arischen
Ursprungs
ist.
Derselbe
Gelehrte
in
dem
nicht
weniger
als
13
verschiedene
Dialekte
gesprochen
wur-
den,
von
denen
4
besondere
Sprachen
waren.
Jeder
Hausgenosse
bediente
sich
seiner
heimischen
jedem
andern
verstanden.
Das
ist
natürlich
nur
möglich,
wenn
es
sich
um
Sprachen
und
Dialekte
gemeinschaftlicher
(in
diesem
Falle
arischer)
Herkunft
handelt.
Im
Ganzen
aber
stehen
sich
die
mo-
dernen
arischen
Sprachen
Indiens
nicht
so
nahe,
daß
die
Ange-
hörigen
verschiedener
Sprachgebiete
sich
gut
verständigen
können.
Es
war
deshalb
die
Ausbildung
einer
allgemeinen
Verkehrssprache
geradezu
eine
Notwendigkeit.
Die
lingua
franca
Indiens,
die
als
zweite
Sprache
neben
den
lokalen
Sprachen
wenigstens
in
den
Städten
in
allgemeinem
Gebrauch
ist
und
dem
Reisenden
zu
allen
praktischen
Zwecken
genügt,
ist
das
Hindûstânî,
eine
Misch-
sprache,
die
sich
in
den
Feldlagern
der
mohammedanischen
oberer
Norden
und
Westen
der
Halbinsel
und
weiter,
ja
selbst
nach
Birma
und
Ostafrika
verbreitet
hat.
Das
Hindûstânî
ist
ein
Hindî-Dialekt,
der
mit
einer
großen
Menge
arabischer
und
persischer
Ausdrücke
durchsetzt
ist.
Die
bei
den
Mohammedanern
dieser
Sprache,
für
die
eine
größere
Zahl
der
fremden
und
die
Verwendung
der
persischen
Schrift
charakteristisch
ist,
führt
den
Namen
Urdu.
In
neuerer
Zeit
sind
portugiesische
Ele-
mente
wie
kâmrâ
„Zimmer“,
sâbûn
„Seife“,
pâdrî
„pater“
(d.
h.
Geistlicher
Herrschaft
zahlreiche
englische
Worte,
zum
Teil
in
wunderlichen
Entstellungen,
in
das
Hindûstânî
eingedrungen.
Noch
größere
Mannigfaltigkeit
herrscht
auf
sozialem
Gebiet.
Damit
kommen
wir
zu
der
Erscheinung,
die
dem
indischen
leben
mehr
als
alles
andere
sein
Gepräge
gibt,
zu
der
Einteilung
in
Kasten
wir
von
einer
Gliederung
des
Volkes
dung
an
Schroffheit
alles
übertrifft,
was
sich
sonst
irgendwo
an
ständischen
mit
der
Bildung
eines
besonderen
Priesterstandes
frühesten
Altertum
den
Anspruch
erheben
durfte,
die
Opfer
in
einer
den
Göttern
besonders
wohlgefälligen
Weise
darzubringen
und
der
um
dieser
Fertigkeit
willen
zu
Reichtum,
Ehren
und
Einfluß
ge-
langte.
Als
die
Arier
und
im
Pandschâb
weiter
nach
Osten
vordrangen,
erzwangen
die
Priester
klänge
in
dunklen
Sagen
Kunde
geben,
sich
die
Anerkennung
als
erster
Stand